Welle-Teilchen-Dualismus

Ich habe keine Ahnung von Quantenmechanik, aber ich mache mir Gedanken über meine Sprache und mithin, darüber was ich sage, wenn ich etwas (nach-)sage.

Im Beispiel:
Es gibt Wellen und es gibt Teilchen – nicht in der Wirklichkeit, aber in meinem Denken. Und es gibt „…“, die/das sich manchmal wie Wellen und manchmal wie Teilchen verhalten.

Durch die Kopenhagener Deutung (1927) habe ich eine schlauere Formulierung: Jede „Strahlung“ hat sowohl Wellen- als auch Teilchencharakter, aber je nach dem durchgeführten Experiment tritt nur der eine oder der andere in Erscheinung.

Davon abgesehen, dass ich dabei sage: Es gibt Strahlung (und ich nicht recht weiss, was ich damit meine), sage ich, dass ich mit verschiedenen Experimenten zu verschiedenen Befunden komme. Aber warum sollte ich darüber so sehr staunen, dass ich es sage?

Vielleicht staune ich darüber, dass ich mir dabei vorstelle, dass ich dieselbe Sache (nämlich dieselbe „Strahlung“) in zwei verschiedenen Experimenten untersuchen kann: Die Strahlung ist dieselbe, aber die Experimente sind verschieden.

Wenn ich mit verschiedenen Experimenten dagegen verschiedene „Stahlungen“ untersuchen würde, käme ich nicht auf die Idee, „der“ Strahlung zwei verschiedene Charaktere zuzuschreiben.

Eine schöne Explikation gibt es beispielsweise unter

alles-ist-relativ

wo die beiden Experimente in eines zusammengezogen werden: Suggeriert wird, dass es EINE Glühbirne gibt, deren „Strahlung“ überall dieselbe sei.

Alles eine Frage der „Sprache“ oder genauer: mit welchen Differenzen ich beobachte. Ich lese gerade in Isaacs „Dialog als Kunst gemeinsam zu denken“ über Ganzheit und Dualismus und bin etwas verwirrt darüber, was Isaacs so alles definitiv weiss, beispielsweise über den Teilchen-Wellen-Dualismus, der mir auch sonst sehr häufig begegnet – immer als Unschärfe des Denkens?

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